Am 3. Dezember 1552 starb der hl. Franz Xaver, der zusammen mit Ignatius von Loyola als einer der Gründer des Jesuitenordens gilt. Nach seiner Priesterweihe führten ihn Missionsreisen nach Indien und 1549 nach Ja-pan. Franz Xaver gründete Missionsstationen, bildete einheimische Missionare aus, unterrichtete, predigte und taufte.
In mehr als 1500 Briefen berichtete er über seine Arbeit nach Rom. Ab 1545 erschienen diese Briefe in gedruckter Form und wurden aufmerksam gelesen. Sie befriedigten die Neugierde auf fremde Kulturen und exotische Länder und führten bei den europäischen Lesern zu einer regelrechten Missionsbegeisterung. Nach seiner Heiligsprechung 1622 setzte die Verehrung des hl. Franz Xaver ein, die ab Mitte der 1730er-Jahre ihre Blüte erlebte.
Der kleine Engel mit dem auffälligen Federkopfschmuck zeugt von der Faszination des Fremdländischen. In Erinnerung an die zahllosen Taufen, die der hl. Franz Xaver spendete, präsentiert das Englein eine Taufmuschel. Mit seiner Rechten zeigt es auf die Wachsfigur des Heiligen im Sargschrein neben sich. Der Bildhauer Franz Xaver Schmädl hat den Schrein mit seinem sterbenden Namenspatron und den zugehörigen Engeln 1752 für die in der Säkularisation abgebrochene Pfarrkirche St. Ulrich in Rottenbuch geschaffen.